Newsletter 13.05.2015

Kaum noch Zeit für die Patienten

Immer häufiger werden Diagnosen vom Kosten- und Zeitdruck der Ärzte beeinflusst. Die TV-Sendung Nano berichtet über die alarmierenden Ergebnisse der Recherche einer Gutachterkommission für ärztliche Behandlungsfehler. Studien ergaben, dass 15 Prozent aller Diagnosen schlichtweg falsch sind und jeder Fünfte Patient der Meinung ist, der Arzt hätte ihm lediglich gefühlte 5 Minuten Zeit gewidmet.
(Quelle: http://www.3sat.de/page/?source=/nano/medizin/164574/index.html)
Der weltberühmte Kardiologe Bernard Lown geht noch einen Schritt weiter. Er vertritt die Auffassung,dass auf mehr als 90 Prozent aller Herzkatheter-Untersuchungen verzichtet werden könne, wenn man dem Patienten nur zuhören würde.
Professor Hartwig Bauer, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie berichtet darüber hinaus, dass, ein Arzt den sein Anliegen schildernden Patienten bereits nach durchschnittlich 18 Sekunden (!) unterbricht.
(Quelle: http://www.fr-online.de/wissenschaft/diagnose-stoerfaktor,1472788,3190366.html)

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Mischung aus Kosten- und Zeitdruck zu einer hohen Arbeitsbelastung bei Ärzten und Zahnärzten führt und infolge einen für den Patienten nicht ungefährlichen Kreislauf ergibt.
Doch bedeutet das für die Zukunft, dass unser Gesundheitswesen zwangsläufig an dem Kostendruck krankt und der Arzt tatenlos zusehen muss? Oder gibt es Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken? Und wenn ja, wo ließe sich ansetzen?
Einerseits ist es an der Zeit, gemeinsam mit der Politik ein wirklich praktikables Konzept für unser Gesundheitswesen zu entwickeln. Andererseits heißt es selbst eigenverantwortlich aktiv zu werden.

Ärzte sind Ärzte geworden, um zu heilen.
Die meisten von ihnen jedenfalls. Das ist sehr löblich, denn was wären wir alle ohne sie? Doch auch zuhören will gelernt sein. In Zukunft sollen es Ärzte von der Pike auf lernen, mit ihren Patienten gekonnt zu kommunizieren. Dafür ist seitens der Hochschulen inzwischen ein Kommunikationscurriculum für Medizinstudenten vorgesehen. Schön für die kommenden Generationen von Ärzten. Doch was geschieht mit den bereits praktizierenden Ärzten und Zahnärzten und vor allem: was mit deren Teams? Ja, es gibt eine Menge interessanter Fachliteratur zu diesem Thema. Natürlich gibt es auch eine Vielzahl von theoretischen Fortbildungen, Vorträgen und Seminaren. Doch wie kann die moderne Praxis von heute das erworbene theoretische Wissen in die Praxis umsetzen?

Ich habe zu dieser Problematik Ärzte und Zahnärzte in ganz Deutschland befragt.
Sie bemängelten, dass ihnen bei den herkömmlichen Methoden vielfach die Überleitung von der Theorie in die Praxis fehle, die vermittelten Konzepte in Sachen Praxistauglichkeit nicht realistisch seien und das Team häufig „eine andere Sprache spräche“, als sie selbst.

Daraus entwickelt hat sich ein praktikables und praxisnahes Konzept, in dem explizites Hin-hören, gezielte Kommunikation mit weniger Fachchinesisch und eine qualitativ gute Patientenberatung in angemessener Zeit die Schwerpunkte bilden. Mein Ziel ist es durch zielgerichtete Kommunikations-Workshops in Verbindung mit -Trainings Mediziner in Einbindung der Teams auf diesem so wichtigen Weg mit diesem Konzept begleitend zu unterstützen.

Werden auch Sie aktiv! Gern stehe ich Ihnen mit meinen Erfahrungen zur Verfügung.

Bis bald!

Ihre Jutta Teutsch